Liebe Patinnen und Paten eines ecuadorianischen Kindes!
Vor wenigen Tagen erreichte mich die E-mail von Sr. Klara Maria mit der Bitte, diese an die Patenfamilien weiter zu leiten.
In diesem Bericht erfahren wir von der momentanen Situation im Land. Was die Schwestern in Alausi nach dem Bergrutsch mit unseren Spendengeldern bewirken und helfen konnten und noch immer helfen können. Weiters bittet Sr. Klara Essenskörbe als Weihnachtsgeschenk zu bezahlen. Dise werden von den Schwestern für unsere Patenfamilien vorbereitet und den Familien vor Weihnachten übergeben. Wenn Sie an der Aktion teilnehmen möchten, zahlen Sie bitte 50€ bis 6.Dez. 2023 auf das Konto ein. Kurz vor Weihnachten bekommen die Kinder diese Pakete mit nach Hause. Sr Klara würde uns wünschen, dass wir die leuchtenden Kinderaugen beim Überreichen der Körbe sehen könnten.
Raiffeisenbank Aist Bankst. Schwertberg IBAN AT47 3446 0000 0596 3301 BIC RZOOAT2L460
Ich wünsche Ihnen angenehme Spätherbsttage und einen gesegneten Advent
Anna Mascherbauer |
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Liebe Freunde und Paten,
Wieder nähert sich die Advents- und Weihnachtszeit und damit schweifen meine Gedanken unweigerlich in meine alte Heimat zurück. Besonders gern besuche ich in meinen Gedanken jene Menschen, die in irgendeiner Weise für mich wichtig sind, sei es, weil uns Blutsbande verbinden, oder wir eine Wegstrecke gemeinsam gehen konnten, oder weil uns gleiche Ideale und Träume vereinen, wie es mit den meisten von Ihnen ist. Sie und ich versuchen unseren Geist und unser Herz für Gott und unseren Nächsten offen zu halten, um auf diese Weise die Welt mit neuen Augen zu sehen, und soweit es möglich ist, an deren Verbesserung mitzuarbeiten.
Zuallererst möchte ich allen jenen von Ihnen von Herzen danken, die uns mit ihren Gebeten, guten Gedanken und mit großzügigen Spenden im sehr schweren und traurigen Moment des Bergrutsches von Alausí geholfen haben. Hier eine kurze Zusammenfassung über die Lage von Alausí.
Von März bis Juni liefen die Bergungsarbeiten um so vielen Menschen als nur möglich, ein christliches Begräbnis geben zu können. 65 Tote konnten geborgen werden, und nach offiziellen Nachrichten gibt es noch weitere 10 Tote, die unter mehr als 40 Meter Erde verschüttet blieben, aber wenn man mit den Menschen von Alausí spricht, hört man das die Zahl der Verschütteten viel grösser ist. In den fünf, vom Erdrutsch betroffenen Stadtteilen, gab es kaum eine Familie, die nicht einen lieben Angehörigen oder Freund verloren hat, und oft waren es ganze Familien, mit bis zu zwölf Personen, die verstorben sind. Für die Überlebenden, die alles verloren hatten, waren Ihre Spenden von großer Hilfe, denn es fehlte wirklich alles: Kleidung, Schuhe, Toilettenartikel, Lebensmittel, Betten, Matratzen, Hausrat... und eine neue Unterkunft. Man überlebte nur mit dem, was man am Körper trug, und weil es bereits 21:20 war, war für viele der Pyjama, den sie anhatten, das einziges Kleidungsstück, das ihnen geblieben ist. Mit Ihrer Hilfe konnten wir allen die zu uns kamen, geben, das ihnen fehlte.
Jene Familien, die ihr Haus verloren haben, müssen leider immer noch warten bis man ihnen, irgendwann und irgendwo, von Seiten des Staates, ein neues Grundstück zuteilt; auch die offiziellen Hilfslieferungen für die Opfer wurden schon seit mehr als 3 Monaten eingestellt. Durch Ihre finanzielle Unterstützung können wir Schwestern aber bis heute helfen mit: monatlichen Essenspaketen, Bezahlung von ärztlicher Hilfe, Schulsachen für fast alle unserer Schüler/innen und monatliche Hilfe für jene, die Mieten bezahlen müssen, da sie keine Angehörige haben, die ihnen Unterkunft geben können.
Wie sich in den kommenden Wochen und Monaten die Situation in Alausí weiterentwickeln wird, ist nicht vorhersehbar. Sorge bereitet die Regenzeit, die in diesen Wochen beginnen wird und durch das Klimaphänomen des „El Niño“, Starkregen und Überschwemmungen mit sich
Kurz bevor die Sonne aufgeht, ist die Nacht am dunkelste.
Selma Lagerlöf
bringt. Die Schäden werden besonders stark in der Küstengegend zu spüren sein, aber auch im übrigen Land wird es zu Extremklima kommen, was gerade in Alausí die Unsicherheit der Bevölkerung wachsen lässt. Dieses Klimaphänomen wird sich stark auf die Wirtschaft auswirken und unsere Patenfamilien müssen sich neuerlich großen Problemen stellen. Es wird sehr wahrscheinlich zu Ernteausfällen, Überschwemmungen und Epidemien kommen, wodurch sich die schon ernste Lage Ecuadors noch verschlimmern wird.
Mein Vorweihnachtsbrief klingt leider ganz und gar nicht vorweihnachtlich, beschreibt aber die echte Situation, in der ihre Patenfamilien sich auf Weihnachten vorbereiten. Die Grundstimmung vieler Menschen in Ecuador ist: Furcht, das „El Niño“ Haus und Ernte vernichten könnte, Angst vor den „sicarios“, den Killern der Drogenmafia, die täglich mehr und mehr Tote auf dem Gewissen hat, Furcht vor dem Verlust des Arbeitsplatzes, ...
Auch heute, wie jedes Jahr, möchte ich Sie deshalb wieder um Ihre finanzielle Hilfe für den Weihnachtsessenkorb bitten. Wie Sie sehen, sind die Erwartungen für die nächsten Monate eher bedenklich als erfreulich und Ihre Weihnachtsgabe ist daher, wie immer, ein heiß ersehntes Geschenk. Mit Ihren 50,00 Euro können wir Ihren Patenfamilien die notwendigsten Lebensmittel (Reis, Zucker, Mehl, Öl, Hülsenfrüchte, Nudeln, Margarine, Thunfisch, ...) und einige kleine „Köstlichkeiten“ (Kekse, Schokolade und Pfirsiche in Dosen) schenken, die Kinderaugen leuchten lassen und Erwachsene erleichtern, mit dem Wissen, Ihren Kindern wenigstens zu den Feiertagen en besseres Essen geben zu können. „Das Schönste am Schenken ist das Leuchten in den Augen des Beschenkten“, sagt ein russisches Sprichwort. Ich würde jedem von Ihnen wünschen in die leuchtenden Augen seines Patenkindes sehen zu können, wenn es seinen Weihnachtskorb oder ein kleines Geschenk erhält, oder wenn es erfährt das das Schulstipendium für ein weiteres Jahr erneuert ist.
Durch all diese Zeichen der Solidarität und Zuneigung für Ihre Patenkinder und deren Familien lassen Sie diesen Menschen die liebende Gegenwart Gottes, inmitten von Angst und Nacht erfahren. Mögen auch Sie in dieser Weihnacht, inmitten Ihrer eigenen Dunkelheiten und Nächte, wissen, dass Gottes menschgewordenes Wort, die „Sonne der Gerechtigkeit“, in Ihrer und unser aller Welt aufgeht, und dass Sie IHM, in jedem Kind begegnen dürfen, dem sie Ihre Hände und Ihr Herz öffnen.
Verbunden in der Dankbarkeit für Ihre große Solidarität, wünsche ich Ihnen, im Namen unserer Schwesterngemeinschaft und Ihrer Patenfamilien ein gesegnetes, lichtvolles Weihnachtsfest und Gottes Segen und Schutz für 2024.
Sr. Klara Maria Falzberger
OSFS
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Patenschafts-Project Ecuador
Hafnerstraße 5, A-4311 Schwertberg, Österreich
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